DON QUIJOTE DE LA MARK

aus dem Roman von Miguel de Cervantes

Er nennt sich den Ritter der traurigen Gestalt, sieht in einem Bauernmädchen die Dame seines Herzens Dulcinea von Toboso, bastelt sich aus allerlei Plunder eine Rüstung und besteigt seinen alten Gaul Rosinante, um sich als fahrender Ritter heldenhaft in Abenteuer zu stürzen. Die Lektüre von Ritterromanen ist Don Quijote eindeutig zu Kopfe gestiegen. Er phantasiert sich die Welt zurecht, kämpft gegen Riesen, die doch nur Windmühlen sind, und gegen ein großes Heer, das sich als Hammelherde entpuppt. Eine Barbierschüssel wird zum sagenumwobenen Helm des Mambrin, den er fortan mit Würde trägt. Und so weiter und so weiter. An all dem kann auch Sancho Pansa, den er zu seinem Knappen ernennt, nichts ändern. Nach unzähligen Abenteuern kehrt Don Quijote übel zugerichtet wieder heim in sein Dorf in der spanischen La Mancha. Seine sehnsüchtig geliebte Dulcinea hat er nicht finden und erobern können. So weit, so bekannt.

Doch das ist nur der erste Teil des weltberühmten Romans von Miguel de Cervantes. Die Fortsetzung erscheint zehn Jahre später (1615) und erzählt davon, wie alle Welt den ersten Romanteil gelesen hat. Don Quijote ist in aller Munde. Als dieser von seinem literarischen Ruhm erfährt, macht er sich erneut auf den Weg und erlebt neue Abenteuer – zusammen mit seinem treuen Begleiter Sancho Pansa. Seine Phantasien steigern sich immer mehr in den Irrsinn. Don Quijote erscheint mehr als Narr denn als Ritter. Überall versucht er seiner Dulcinea näher zu kommen und begegnet stattdessen schillernden Figuren, die über ihn Bescheid wissen.

theater.land inszenierte auf Burg Beeskow diesen unbekannteren zweiten Teil. Drei Schauspieler unternehmen den Versuch, die Burg glaubhaft in die spanische La Mancha zu verwandeln und die wahnwitzigen Rittergeschichten real werden zu lassen. Denn so könnten sie sich zugetragen haben, auch auf Burg Beeskow in der Mark Brandenburg. Oder nicht?

Die Inszenierung entstand 2021 im Rahmen der ersten Theaterresidenz auf Burg Beeskow. Im Sommer 2022 folgten Gastspiele im Landkreis Oder-Spree auf Burg Beeskow, Burg Storkow, in der Kulturfabrik Fürstenwalde und im Friedrich-Wolf-Theater Eisenhüttenstadt, außerdem noch in der Kulturscheune Ribbeck im Havelland.

BESETZUNG

Andreas Klumpf
Ilja Schierbaum
Paul Walther 

Regie & Produktionsleitung: Wolfram Scheller
Dramaturgie & Textfassung: Moni Radl
Kostüme: Barbara Schiffner
Bühnenbild: Frauke Bischinger

Fotos: Mathias Rümmler

PRESSE

"Die Zuschauer kommen aus dem Wenden ihrer Köpfe kaum noch heraus. Was sie zu sehen bekommen, ist eine 90-minütige Tour de Force." Märkische Oderzeitung

Komplette Kritik lesen

eine theater.land Produktion 2021  |  in Kooperation mit Burg Beeskow  |  gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, des Landkreises Oder-Spree und der Hartmut und Iris Schelchen Stiftung 

Recherche
Im Herbst 2020 konnten wir im Rahmen unserer Recherchereise "Don Quijote in Beeskow suchen" wesentliche Vorbereitungen treffen. Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die Förderung vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms Global Village Ventures.

Vermittlung
Anfang 2020 erhielten wir die Möglichkeit, unsere ersten Visionen für ein Don-Quijote-Projekt in einem spezifischen Vermittlungsformat auf Burg Beeskow zu präsentieren. Gefördert im Rahmen des Programms Performing Exchange (PEX) des Bundesverbands Freie Darstellende Künste.